Stich für Stich, Naht für Naht…fast täglich ist sie im Einsatz. Sie bescherte mir schon viele tolle Kleidungsstücke: meine geliebte Nähmaschine. Schon seit 40 Jahre leistet sie mir treue Dienste und Dank meiner Mutter, die mir vor einigen Jahre ihre Maschine über lassen hat, darf ich mich heute stolze Besitzerin dieses Schätzchens nennen – in der Hoffnung, dass sie mich noch viele Jahre begleiten wird. Aber mal Hand aufs Herz – wie sieht es mit der richtigen Pflege aus? Wie oft reinige ich sie und gebe ihr Öl? Für das was sie leistet eigentlich viel zu wenig. Vielleicht geht’s dir auch so, deswegen widme ich diesen Artikel allen geliebten Nähmaschinen, die mal wieder eine Grundreinigung und ein paar Tröpfchen Öl nötig haben 🙂
Was brauchst du dazu?
Bevor du mit der Reinigung los legst, solltest du dir einige Werkzeuge und Utensilien bereit legen. Halte zur Not auch die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine bereit, falls du etwas nachlesen musst.
Folgendes brauchst du für die Maschinen-Reinigungsroutine:
Bedienungsanleitung
Nähmaschinen-Öl
Schraubenzieher
Pinzette für groben Schmutz
Pinsel
weiches Stofftuch
1. Strom entfernen
Aus Sicherheitsgründen ist es ratsam, deine Nähmaschine vom Stromnetz zu trennen. Ziehe am besten auch das Kabel des Fußanlassers ab.
2. Von außen reinigen
Die Reinigung von außen ist recht simpel. Wische die Maschine einfach mit einem leicht feuchten Tuch ab um Fusseln zu entfernen.
3. Fuß, Nadel und Stichplatte entfernen
Bevor du mit der gründlichen Innenreinigung beginnst, entferne die Nadel und dein Nähfüßchen. Bei dieser Gelegenheit kannst du nach der Reinigung auch gleich eine neue Nadel einsetzen. Nachdem du alles entfernt hast kommst du nun optimal an die Stichplatte dran. Bei einigen Nähmaschinen lässt sich die Stichplatte mit dem Schraubenzieher lösen, bei anderen (z.B. Bernina) reicht ein kräftiger Druck auf die Stichplatte. Bei meiner alten Bernina lässt sich durch die Betätigung eines kleinen Hebels auf der linken Seite die komplette obere Abdeckung inklusive Stichplatte lösen.
Wenn du nicht ganz sicher bist, wie sie sich löst schlage am besten in der Bedienungsanleitung nach. Falls du Schrauben lösen musst, lege diese sorgfältig zur Seite, damit du sie nicht verlierst. Mit dem Tuch kannst du nun die Stichplatte säubern. Groben Schmutz entfernst du am besten mit der Pinzette, danach kannst du mit dem Pinsel vorsichtig den Transporteur sauber machen.
4. Spule und Greifer entfernen und reinigen
Als nächstes geht es an die Reinigung der Spule und des Greifers. Entferne die Spulenkapsel und die Spule. Die Spulenkapsel kannst du vorsichtig mit dem Tuch abreiben. Nun kannst du den Greifer zerlegen. Dazu gibt es auf der linken (z.B. Bernina) oder rechten Seite einen kleinen Hebel. Nach Betätigung sollte die Abdeckung nach vorne klappen, sodass du an den Greifer gelangst. Entferne ihn und befreie ihn mit dem und Pinsel von Staub. Reinige mit dem Tuch und Pinsel danach vorsichtig das komplette Greifersystem.
5. Maschine ölen
Als nächstes gibst du deiner Nähmaschine etwas Öl. Verwende bitte nur Harz und säurefreies Öl und kein pflanzliches Öl, da diese Öle Harz beinhalten und die Einzelteile deiner Maschine sonst verkleben. Maschinenöl findest du in deinem Fachgeschäft für Nähmaschinen.
Öle zunächst das Greifersystem – hierbei drehst du an deinem Handrad und beobachtest die Teile im Greifer, die sich bewegen. Träufle genau an diese Stelle einen Tropfen Öl. Danach verteilst du noch auf dem Greifer einen Tropfen Öl.
6. Einzelteile wieder zusammensetzen
Nun setzt du das Greifersystem wieder zusammen. Lege den Greifer wieder ein – dieser ist meist leicht magnetisch und plöppt oft wieder an die richtige Stelle. Drücke nun die Abdeckung wieder mit etwas Druck nach oben bis er einrastet. Setzte nun die Spulenkapsel mit Spule wieder in den Greifer ein.
7. Probestück nähen
Nachdem du deine Maschine geölt hast, musst du unbedingt auf einem Stoffrest etwas nähen. Da sich das Öl nun endgültig verteilt kann es sein, dass auch dein Faden das Öl aufsaugt und deine Naht ölig ist. Nach ein paar Stichen sollte das Öl aber vollends verteilt und deine Naht wieder frei von Öl sein.
Und wenn du dich jetzt nicht mehr erinnern kannst, wann du deine Maschine das letzte mal geputzt und geölt hast, dann wird es höchste Zeit! Deine Nähmaschine wird es dir danken – viel Spaß beim putzen 🙂
Deine Madeleine
Liebe madeleine, ich finde es prima wie du schreibst!ich nähe schon hobbymässig seit Jahrzehnten.
Liebe Grüße aus Kärnten nach Freiburg